Die Baugeschichte der Kirche St. Georg

Die Baugeschichte der Kirche St. Georg
(von Alfred Kloos und Josef Gröber sen. 1993, anlässlich der Benediction des neuen Zelebrationsaltares))
Die bauliche Entwicklung der Ingoldinger Kirche vollzieht sich im wesentlichen in drei Bauabschnitten über mehrere Jahrhunderte hinweg. Diese drei Abschnitte sind auf dem Grundrissplan hzu erkennen.
1. Bauabschnitt
Der bis zur Glockenstube aus Wacken und Bruchsteinen gefügte hochmittelalterliche Turm dürfte noch aus dem 12. Jahrhundert stehengeblieben sein. Sein Aufbau mit den Flachbogennischen, je zwei Schallfenstern und einem Fialengiebel wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hinzugefügt.
2. Bauabschnitt
Der Anbau des mittelalterlichen Schiffes erfolgte im Jahre 1484. Das Mauerwerk läßt heute noch erkennen, dass hier Mauerteile von abgebrochenen Gebäuden (Kloster, Burgen) sowie Ziegel und Feldsteine aus der ganzen Umgebung dazu verwendet wurden. Diese Teile wurden wie damals üblich, mit ungelöschtem Weißkalk warm vermauert. Das ursprünglich romanische Kirchenschiff wurde 1711 - 1713 (unter Pater Modestus Winterhalder und des Klosters St. Georgen im Schwarzwald) durch einen barocken Neubaiu ersetzt.
3. Bauabschnitt

1899 wurde unter Pfarrer Josef Kesenheimer der alte Halbkreischor abgebrochen, das Barockschiff nach Osten verlängert und mit einem von Josef Cades entworfenen neugotischen Altarraum versehen. Dieser Kuppelbau und die Sakristei wurden in Ziegelbauweise (Württ. Vollmetersteine 15x30 cm) gemauert. Die Decken und Dachkonstruktion wurden nach der damaligen Zimmermannskunst (Springwerk) konstruiert.

Renovierungsmaßnahmen 1989 - 1993

Zahlreiche Helferinnen und Helfer begannen ab dem 16. März 1989 durch Putzabschlagen und vielen anderen Arbeiten mit der Außenrenovation, die am 23.12.89 weitestgehend abgeschlossen werden konnte. Am 18. Oktober 1990 wurde in der Nische am Westgiebel ein Hl. Georg aus grauem Tiroler Hartsandstein von Bildhauer Hugo Riegel aus Altshausen aufgestellt.

Ab dem Frühjahr 1991 folgte die Innenrenovation mit folgenden Schwerpunkten:

  • Restaurationsarbeiten und Neuanstrich von Decken und Wänden sowie der Altäre und Figuren
  • Neuer Gestühlsboden und Bänke (die Wangen wurden erhalten)
  • Neue Elektroinstallation/Schaltschrank/Lautsprecheranlage
  • Neuer Bühnenboden mit Isolierung
  • Neue Emporentreppe und Windfang
  • Neuer Altar und Ambo aus Stein
  • Verlegung und Restauration des Beichtstuhls

Mit der Benediction des Zelebrationsaltars am 24. Oktober 1993 durch Weihbischof Dr. Johannes Kreidler findet die Renovation einen würdigen Abschluss.